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Hauptsache Achtziger! Momentan ist aus den Achtzigerjahren einfach alles in: Angefangen hat es mit ordinären Adidas-Turnshuhen. Weiter gings es mit Lustigen Taschenbüchern und ???-Kassetten. Jetzt ist die Retro-Welle dank Mia sogar bei Vokuhila-Frisuren angelangt. Sicher werden demnächst Turnschuhe mit nichtfunktionierendem Klettverschluss wiederentdeckt. Clever & Smart-Comics hingegen erklärt niemand zum Kult. Sie werden weder von Stuckrad-Barre geremixt, noch kommen Sie in der Generation Golf vor. Dabei spiegeln besonders Clever & Smart Comics gefühlsecht die Achtziger wieder.
in einem Land vor unserer Zeit
Es war einmal zu einer Zeit als der gemeine Jugendliche im elterlichen Wohnzimmer nur zwischen drei Programmen wählen konnte. An die Simpsons oder Beavies and Butthead dachte noch niemand. Der intelligente Zynismus eines Harald Schmidt im Abendprogramm war unvorstellbar. Es war die Zeit von Karl Dalls Terror-Anrufen im Programmumfeld des biederen "Verstehen Sie Spaß?" Dieter Hallervorden war der Top-Komiker, dicht gefolgt vom denglisch sprechenden und rumblödelten Otto Waalkes sowie von Mike Krüger, der den Nippel durch die Lasche zog und mit Thomas Gottschalk zusammen als Supernase Super tankte.
Guerilla-Humor
In dieser piefigen Bundesrepublik Deutschland dienten Clever & Smart Comics Heranwachsenden als Mittel für Guerilla-Humor im Sinne von "We no need no education!" Kein Witz, keine Metapher, kein Stereotyp und kein Sprichwort ist zu platt, um nicht übersteigert zu werden. Kein politischer Sachverhalt ist zu kompliziert, um nicht im pubertären Hochofen mit vollkommen skurril-durchgeknallten Zeichnungen zu einem Gag im James-Bond-Kontext zusammengeschmolzen zu werden. Heraus kommt ein populärer Genremix im Stil einer kreativen, medialen Dekoration eines Hausaufgaben-Hefts.
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